Bregenz/Austria, 04. Mai 2020
Es war der 1. Mai, Tag der Arbeit, doch für Eva Kathrein und Stefan Mayr vom Verein Karate Bregenz kein Feiertag wie für viele Österreicher, denn sie stemmten an diesem besonderen Tag den 1. World Budo-Day, ein Kampfsportevent der Extraklasse. 18 hochkarätige Kampfkunstmeister aus der ganzen Welt unterrichteten live und online einen ganzen Tag lang, bis in die späten Abendstunden hinein.
1870 Teilnehmer aus der ganzen Welt
Mayr, in seiner Doppelfunktion Verbandspräsident von Budo Vorarlberg und Obmann von Karate Bregenz, zeigte sich überglücklich: „damit haben wir nicht gerechnet. Als wir vor knapp drei Wochen den Entschluss fassten, den World Budo-Day ins Leben zu rufen, hatten wir keine Vorstellung wieviele Trainer wir für unsere Idee begeistern, geschweige denn wie viele Teilnehmer wir erreichen können.“ Die Zusage von den Trainern, darunter viele Weltmeister und auch aktive Spitzensportler sowie Nationalteammitglieder, organisierte der Bregenzer Sportverein innerhalb einer Woche. „Alle waren von der Idee – Kampfkunst kennt keine Grenzen – begeistert“, so Mayr. „Als ich mir dann am Montag die statistische Auswertung unseres Events angesehen habe, wollte ich es zunächst nicht glauben. 1870 Teilnehmer waren aktiv beim 1. Welt-Kampfsport-Tag online und ließen sich von den Kampfsportprofis inspirieren!“
Inklusion kennt keine Grenzen
„Der World Budo-Day setzt auch ein starkes Zeichen für die Inklusion von Menschen mit Behinderung im Sport“, freut sich der Präsident des Vorarlberger Behindertensportverbandes Edgar Mayer. Dass Kampfkunst für alle möglich ist, stellte u.a. die Vorarlberger Karate Trainerin Eva Kathrein mit ihrem Unterricht für Menschen mit mentalen Beeinträchtigungen eindrücklich unter Beweis. Viele Teilnehmer des Erasmus+ Projekts IKONS (Karate für Menschen mit Down-Syndrom) aus Österreich, Italien, Belgien, Ungarn und Rumänien und viele Personen im Rollstuhl waren mit Begeisterung bei den verschiedenen Einheiten des Tages dabei.
Länderübergreifende Partnerschaft
Sehr erfreulich ist auch die gute Zusammenarbeit zwischen Österreich und Deutschland in puncto Inklusion. So konnte der Veranstalter mit Karl Grandt und Lothar Kniebel, beide vom Verein Health-Media g.e.V., sehr erfahrene und kompetente Partner für den World Budo-Day gewinnen. Karl Grandt, Projektkoordinator der „Inklusion braucht Aktion“ – Touren, hat durch dieses engagierte Projekt seit 2011 viel Erfahrung im Bereich Inklusion gesammelt und teilt dies nun mit anderen Organisationen.
Trainingsbeginn in Australien
Sensei Stephen Kelly, Trainer des Australischen Karate Nationalteams, hatte die Ehre, den World Budo-Day zu eröffnen und das erste Training, mit knapp 9 Stunden Zeitunterschied, abzuhalten.
Sport Austria Präsident begeistert
Rechtzeitig zur Lektion der Österreichischen Karate Weltmeisterin Alisa Buchinger übermittelte Sport Austria Präsident Hans Niessl, einer der wichtigsten Fürsprecher für den Sport in Österreich, persönliche Grußworte und zeigte sich begeistert von der Idee eines online Kampfsporttages, gerade in dieser schwierigen Zeit für den Sport in allen Ländern.
Silvio Campari ist in der Karate-Szene kein Unbekannter. Der international hoch angesehene Trainer, selbst vielfacher Weltmeister und Betreuer der Italienischen Nationalmannschaft, stellte letztendlich den Meeting-Rekord auf. 185 Teilnehmer aus verschiedensten Nationen wie Chile, Paraguay, Australien, Kanada, USA und natürlich aus vielen Europäischen Ländern, verfolgten aufmerksam den Unterricht des Spitzentrainers. „Kurzfristig ist unsere Internetverbindung zusammengebrochen“, schildert Mitorganisatorin Eva Kathrein die aufregenden Minuten. „Wir waren aber sehr schnell wieder online und das Training mit Silvio konnte weitergehen“.
Insgesamt wurden 45.984 Meeting-Minuten an diesem Tag abgehalten. Ein wahrer Rekord und Anlass für das Organisatoren-Team, den World Budo-Day nächstes Jahr wieder durch zu führen.
Charity für Menschen mit Down-Syndrom
Die Veranstalter möchten mit ihrer Aktion auch Menschen unterstützen, die es in ihrem Leben etwas schwerer haben. Alle Trainer und das Organisatorenteam stellten daher ihre Leistung unentgeltlich zur Verfügung. „Darum haben wir uns entschlossen den Reinerlös unserer Veranstaltung der Vorarlberger Gruppe Karate für Menschen mit Down-Syndrom (und anderen mentalen Besonderheiten) zu Gute kommen zu lassen“, so Mayr.
Spendenkonto Down-Syndrom
AT43 3742 0000 0015 6315